Samstag, 26. November 2016

Ganz anders: Erinnerungen an die Adventszeit


Das erste Adventslicht, die Weihnacht rückt näher. (Foto: presseweller)



In der warmen Stube im sanften Lichterschein sitzen und
zusammen Weihnachtslieder singen

Advent 2016. (presseweller). Man mag ein Zitat aus einem Gedicht anführen „Oh, wie war es doch so ehedem ...“, wenn man an die Adventszeit früher und vor allem die Adventssonntage denkt. Lag doch vom 1. Advent an eine besondere Stimmung im Haus, und auch in Nachbarschaft und Ort schien es, als sei nun eine besondere Zeit. Dezenter vorweihnachtlicher Schmuck mit Kerzen und Tannenzweigen schmückte die Wohnung, und hier da gab es an Fenstern einen Schwibbogen oder eine Pyramide mit kleinen Figuren und Engeln. Wie wundersam.
Die Eltern, zu unserer Zeit meist die Mütter, hatten alles hergerichtet, für ein „stimmungsvolles Ambiente“ gesorgt, wie man heute sagen würde. Die Kinder in der Straße waren mit Spielen beschäftigt, aber auch damit, was man sich vom Christkind wünschen könne. „Was hast du denn im Wunschzettel aufgeschrieben?“ fragten wir uns gegenseitig und natürlich auch „Meinst du, dass du alles bekommst?“ Wir wussten damals selbst, dass längst nicht alles ging. Schließlich war in den Nachkriegsjahren bis Ende der 1950er das Einkommen bei meist einem „Verdiener“ nicht so üppig, als dass man aus dem Vollen schöpfen konnte. Mit dem Wunschzettel war es verschieden. Mal wurde er auf die Fensterbank gelegt, mal den Eltern oder sonst oft dem Nikolaus abgegeben.
Die Eltern hatten zu tun: Besorgungen machen, nach Geschenken Ausschau halten. Anders als heute gab es nicht wie oft bereits seit dem Spätsommer/ Herbst Weihnachtssüßigkeiten und Co., sondern eben erst zur Vorweihnachtszeit. Und bei leckeren und dazu noch selbstgemachten Süßigkeiten fallen direkt die Plätzchen ein: Spritzgebäck, Halbmond- und Sterne-Plätzchen, Makronen und, und …! Für uns gehörte dieser besondere Backduft einfach zur Adventszeit einfach dazu. Das Haus war erfüllt davon. Das tat richtig gut.

Ruhige Adventssonntage

Zumindest am 1. Advent war ein Gottesdienstbesuch gemeinsam mit den Eltern und den Nachbarn angesagt – ja, auch in der Stadt. Zu Beginn der Feierlichkeiten zur kommenden Weihnacht sang man „Macht hoch die Tür, das Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit ...“. Bei jedem, der es miterlebt hat, wird das Lied fest im Kopf „eingeschrieben“ sein. Ruhig verlief der Tag, manchmal noch mit einem Waldspaziergang verbunden. Da hatten wir es in der Region Siegerland und Westerwald gut. Von vielen Wohngebieten aus liegen „dunkler Tann“ oder Mischwald nur ein paar Gehminuten entfernt. Aber bald am Nachmittag dämmerte es. Wir kamen in der Stube oder der großen Küche zusammen. Manchmal wurde zusammen gebastelt, ob Sterne aus Gold- oder Silberpapier falten oder aus Stroh zusammenfügen oder kleine bunte Gefäße mithilfe von Wasserglas herstellen: überall wieder anders. Der von den Eltern selbst gebundene Adventskranz, oft mit roten Schleifen und roten Kerzen, stand auf dem Tisch. Bald wurde das erste Licht angezündet. Im sanften Schein der Kerzen sangen wir Advents- und Winterlieder, ob „Macht hoch die Tür“, „Es kommt ein Schiff geladen ...“, oder ob „Leise rieselt der Schnee“. Wenn Bruder oder Schwester etwas älter und schon in der Schule waren, konnte es auch noch Blockflöten-Begleitung geben. Blockflöte spielen und Noten haben wir früher noch gelernt. In manchen Häusern gab es auch umfassendere Hausmusik. Das waren so romantische Abende ohne jede Hektik, voller familiärer Gemütlichkeit und dem noch Abwarten bis zum Heiligen Abend, das man sie nie vergisst. Ähnlich wie heute? Meist wohl nicht: „Ganz anders“. (Jürgen Weller)

Über die Seiten www.presseweller.de und buch-juwel.de finden Sie verschiedene Beiträge zu früheren Zeiten, Heimat, Siegerland und mehr. Zum neuen Siegerland-Buch "Riewekooche, Glonk un Alldaachsläwe" (ISBN 978-3-9818449-0-0, Buch-Juwel, beim Siegerländer Buchhandel anfragen) können Sie ohne Anmeldung auf www.buch-juwel.de auch eine Inhaltsbeschreibung aufrufen)

Dienstag, 25. Oktober 2016

Zeit der Trauer und der Erinnerungen: November


Zu den Totengedenktagen im Herbst werden die Gräber besonders hergerichtet und geschmückt.   (Fotos: (c) presseweller


Mit Allerheiligen und Ewigkeitssonntag der Verstorbenen gedenken


Siegen. Oktober 2016 (presseweller). Neblig-diesiges Wetter passt zum November und damit zur Zeit der Totengedenktage. „Mir ist es wichtig, auf dem Friedhof einen Platz mit dem Namen des Verstorbenen zu haben, um meiner Trauer Raum zu geben“, sagt Ilse* (66) wie viele andere. Dabei gibt es für die „letzte Ruhestätte“ heute viele Auswahlmöglichkeiten, beispielsweise vom klassischen Erdgrab über das Urnengrab und das Wiesengrab mit Tafel bis zur Bestattung in einem Wald, im Umkreis eines Baumes. Besonders gedacht wird der Toten an Allerseelen und Allerheiligen (1. November), vor allem bei katholisch Gläubigen, sowie am Ewigkeitssonntag, vielen besser bekannt als Totensonntag. Dieser eher von den evangelischen Christen begangene Tag hat keinen fixen Termin, liegt aber an einem Sonntag Ende November und orientiert sich zeitlich am 1. Advent.

Die Gräber von Angehörigen, Lebenspartnern, Freunden oder guten Bekannten sind Ziel der Friedhofsbesuche an diesen Gedenktagen. Man legt ein Bukett, eine Pflanzschale oder Blumen auf und zündet ein Licht an. Während pflanzlicher Schmuck vom ewigen Kreislauf des Lebens, dem Werden und Vergehen erzählt, ist es das Licht, das Helle ins Dunkle bringt. Bei allen Kriegen und Unruhen in der Welt ist das wichtiger denn je. Mit dem Grabbesuch kommen Erinnerungen auf und die innere Zwiesprache wie „Du bist zu früh gegangen“, „Was haben wir gemeinsam schon alles erlebt“, „Weißt du noch, wie wir gemeinsam mit Deiner Gitarrenbegleitung vor der ganzen Verwandtschaft gesungen haben?“, „Danke Papa, dass du mich so vieles gelehrt hast“, „Danke Mama oder Mutti, dass du immer für mich da warst!“ und so weiter und so weiter. „Immer, wenn ich ans Grab gehe und besonders an diesen Feiertagen, „erzählt Karin, „lebt ein Stück unseres gemeinsamen Lebens wieder bildhaft in mir auf. Ich glaube, Paul sieht das von oben auch und freut sich, dass ich an diese Zeiten und ihn denke.“


Lichter und Blumen schmücken die Gräber:"Ja ich bin da!"

Weitere „stille Tage“

In den November fällt ein weiterer Gedenk- und Glaubenstag, der Buß- und Bettag, der ebenfalls keinen festen Termin hat und in den meisten deutschen Ländern als offizieller Feiertag abgeschafft wurde. Das hat aber keine Glaubens- oder Kirchengründe.
Ebenfalls in den November, an einem Sonntag, aber wieder ohne festen Termin, da wiederum vom Advent abhängig, fällt der Volkstrauertag. Ursprünglich in Deutschland für die Kriegstoten gedacht, gilt er mittlerweile als Gedenktag für alle Kriegstoten sowie die Opfer von Gewaltherrschaften aller Nationen. Nein, nicht genug. Dazu müssen noch die Vermissten gezählt werden: Ehemänner, Söhne, Brüder, die nicht wiederkamen und deren Schicksale trotz Nachforschungen nicht selten bis heute unbekannt blieben. Schlimm!
An vielen Orten im In- und Ausland sind diesen Opfer der Kriege Denkmäler gesetzt, soweit bekannt mit Namen.
Angesichts der verworrenen Weltlage mit Terror, Unruhen und Kriegen oder Kriegsbeteiligungen unterschiedlichster Staaten, je nach Interessenlage, rückt dieser Feiertag wieder mehr ins Bewusstsein. Ja, dabei bleiben so manche zurück. 


Erinnerungen an die Kriegstoten, hier in Norddeutschland.


„Wo ich auch unterwegs war“, sagte mein Vater Ewald mir „habe ich in den Dörfern und Städten Friedhöfe besucht. Da kann man ablesen, wie die Menschen im Ort mit ihren Verstorbenen umgehen.“ Aus diesen Anschauungen schrieb er auch seine Erzählung „Memento mori“ … „Gedenke des Todes“ (oder auch gedenke des Sterbens) - wie es hier und da über Friedhofseingängen steht.
Bezüglich Friedhofsbesuchen halte ich es auch wie er, ob ich in Deutschland, im Osten, Westen, Süden oder Norden unterwegs bin. Weit, weit überwiegend ist es so, dass die Friedhöfe gepflegt, die Gräber geschmückt sind. Nicht nur zu den Totengedenktagen! 
Schön, wenn man sich „oben“ wiedersieht. (jw)

*Namen geändert

Mehr zu allgemeinen Themen können Sie unter dem Blog "Gesellschafts-Dialog" lesen. Aufrufbar ohne Anmeldung unter Magazine, Videos, Blogs auf http://www.presseweller.de
Auf der Magazin-Seite gelangen Sie auch zu verschiedenen weiteren Themen. 



Dienstag, 6. September 2016

Mecklenburg-Vorpommern und die Wahl



Politisch alles durcheinander nach der Wahl. Welche Koalition? Schweriner Schloss. (Foto: presseweller)



Grüne und NPD raus, AfD drin, SPD und Linke große Verluste, CDU nur unter 20 Prozent


Kommentar

Siegen. 6. September 2016. Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern ist vorbei, die Ergebnisse sind in Kürze schnell ausgemacht: Die Grünen sind wie auch die NPD raus, die SPD hat hohe Verluste, ist aber die klare Gewinnerin der Wahl, die Linken fahren noch etwas höhere Verluste als die SPD ein, und die CDU mit ihren Verlusten muss sich mit dem dritten Platz begnügen, weil die AfD von Null an auf ein höheres Ergebnis gekommen ist. Mit deutlich über 60 Prozent war die Wahlbeteiligung gut. Rechnet man auch die im Endeffekt „verlorenen Stimmen“ der Parteien von unter fünf Prozent hinzu, hat das sozialdemokratisch-linke Lager keine Mehrheit.

Geht es um das Thema „Verlust in der Wählergunst“ stehen Linke (minus „-“ 5,2 Prozent '%') vornean, gleich gefolgt von der SPD (- 5,0 %). Bei aller Freude der SPD-Anhänger muss man sehen, dass die Partei den zweithöchsten Verlust eingefahren hat. Die CDU muss – 4,0 % hinnehmen und fällt damit unter 20 Prozent, die Grünen haben mit 3,9 % etwas geringere Verluste. Aber die weitaus große Mehrheit hat sich gegen „Grün“ entschieden. Mit dem deutlichen Ergebnis unter 5,0 % (4,8) spielen sie auch in der Opposition nicht mehr mit. Die FDP legt 0,2 % zu, hat aber mit um die 3,0 Prozent keine Chance wie – mit Verlust – die NDP. Auf den Zuwachs bezogen ist die AfD die eindeutige Gewinnerin – von 0 auf über 21 %. Ein paar Ergebnisse dazu: SPD 30,6, AfD 21,8, CDU 19,0 und Linke 13,2 %. Alle Ergebnisse gemäß dem vorläufigen amtlichen Endergebnis vom 5. September – der Webseite landtag-mvp.de entnommen.

Was heißt das?
Bei diesen Zahlen sind wegen der – auf Kommunalebene in manchen Ländern schon niedriger angesetzten – Fünf-Prozent-Klausel zwei Regierungsbildungen möglich: SPD – CDU wie bisher und SPD – Linke. Insgesamt gesehen sind aber rot-rotes- und bürgerliches Lager in etwa gleichauf. Die Grünen konnten, da sie bisher in der Opposition waren, mit ihren Themen wohl kaum punkten. Die CDU anscheinend ebenso nicht. Es werden Bundesthemen wie das Thema Flüchtlinge ins Feld geführt, wobei von dieser Problematik Mecklenburg-Vorpommern kaum betroffen ist. Bundeskanzlerin Merkel engagiert sich nach meiner Ansicht intensiv, und wenn man sieht, welchen Einsatz sie und Außenminister Steinmeier zeigen, muss man sagen: „Die machen ihren Job richtig gut!“ Merkwürdig, dass da von SPD-Seite andere Töne kommen. Schließlich ist die SPD Teil der Regierung. Wenn sie jetzt, zu Wahlzeiten, anderes verlauten lässt, fragt man sich, warum sie alles mitgetragen hat!
Bei der AfD waren von Beginn an „Flüchtlinge“ ein Thema, aber sie hat nun auch andere Themen ins Spiel gebracht wie zum Beispiel mehr Bürgerbeteiligung. Bei „Flüchtlingen“ ist es nach unserem Verständnis eines „christlichen Abendlandes“ unsere Pflicht und Schuldigkeit, Menschen aufzunehmen, die vor Bombenterror und Zerstörung ihrer Häuser, Wohnungen und Orte fliehen. Es ist menschlich. Und die vielen Hilfsbereiten im Land haben gezeigt, dass es geht. Wie bei verschiedenen anderen Dingen liegt ein großes Problem dabei in der EU, in der es bis heute keine Einigung zur Verteilung asylsuchender Menschen gibt. Seit Beginn wurden Italien und Griechenland mehr oder weniger alleine gelassen mit der Problematik.

Mehr Bürgernähe
In Mecklenburg-Vorpommern und anderswo geht es für Bürger auch um ihre eigenen Probleme. Abgesehen von den Tourismusorten rund um die Küste werden Arbeitsplätze, ordentlicher Lohn und anderes Themen sein. Junge Leute kann man in Regionen nur binden, wenn es auch vernünftige Arbeitsmöglichkeiten gibt. Das beginnt bei der Ausbildung. Wenn die Wirtschaft bundesweit den verschiedenen Veröffentlichungen nach „händeringend“ nach Fachkräften und mittlerweile Auszubildenden sucht, muss sie es selbst verstärkt in die Hand nehmen. Die Politik kann hier nur unterstützen. In Deutschland gibt es wahrscheinlich noch viele, die gut aus- und weitergebildet sind, aber bei der Jobsuche unter anderem an der Altersfrage scheitern.
Menschen im Niedriglohnsektor, die vielleicht noch aufstocken müssen, und Arbeitslose, die von Arbeitslosengeld 2 leben, immer noch „Hartz 4“ genannt und seinerseits unter der SPD-Bundesregierung als „Fortschritt“ eingeführt, können meist nur zusehen, wie andere an diesen schönen Ostseestränden Mecklenburg-Vorpommerns Urlaub machen. Frustrierend.
Die Politik oder die schon oft so bezeichnete „politische Klasse“ scheint weit weg von den Bürgern. Es genügt wohl nicht, nur zu Wahlzeiten „unters Volk“ zu gehen, sondern auch sonst präsent zu sein, Dinge klar zu erläutern und sich der Sorgen und Nöte der Bürger anzunehmen. Parlamentarier, denen die Bürger einen „Auftrag“ gegeben haben, und Behörden als Ausführungsorgane sind gefordert, „bürgernah“ oder „bürgernäher“ zu sein. Was da alles so läuft, ist häufig in Fernseh-Magazinsendungen zu sehen. Oft genug fragt man sich: „Gibt's das in unserem Staat?“

Der weit umfangreichere Einbau von direkter Bürgerbeteiligung, fachlich plebiszitärer Elemente wie im Demokratie-Vorbild Schweiz, sind einfach dazu gemacht, Bürgern tatsächlich mehr Einfluss auf Entscheidungen zu geben, sich mit Themen zu beschäftigen und mitbestimmen zu lassen. Dem Demokratieverständnis nach sollte das Volk der Souverän sein!                      Jürgen Weller

Montag, 15. August 2016

Neue Zigarettenschachteln ohne Angaben


Ist diese EU-Vorgabe mit Bildern nun ein Fortschritt? / Mangelnde Information zu wichtigen Schadstoffen


Kommentar

Siegen. August 2016. Da liegen sie nun neben noch alten Packungen in den Regalen: Zigarettenpackungen mit der neuen Umhüllung. Die EU-Verordnung ist umgesetzt. Ob gut, wird man eventuell in einigen Jahren wissen, je nach Umfragen und Untersuchungen zum tatsächlcih geänderten Verhalten. Zum Teil ist diese nahezu Totalumhüllung, durch die manchmal auch erst der Markenname gesucht werden muss, eher schlecht. Zumindest auf den hier vorliegenden Packungen ist die Angabe zu den Inhaltsstoffen Nikotin, Kohlenmonoxid und Teer verschwunden. Was soll das? Eine deutliche Verschlechterung!

Es ist gut, wenn über die Gesundheitsfahren zum Rauchen aufgeklärt wird, manche es dadurch aufgeben und Jugendliche gar nicht erst zum Glimmstängel greifen. Private Umfragen hier im kleinsten Kreis bei Rauchern und ehemaligen Rauchern zur neuen „Umverpackung“ mit wohl in jeder Hinsicht aufwändigerem Vierfarbdruck, ergaben meist: Diese Bilder interessieren sie nicht! Manche haben schon früher spezielle Umhüllungen, Zigarettenpackungen-Täschlein, gekauft. Wahrscheinlich wird es jetzt und bald noch mehr Nutzer solcher „Etuis“ geben. Die Firmen, die das herstellen, werden sich freuen. Klar, es wird seit Jahrzehnten über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt, es gab Tabaksteuererhöhungen und Co. Unabhängig von diesen Bildern scheint es so zu sein, dass junge Leute weniger zum Glimmstängel greifen und die Zahl der Raucher insgesamt zurückgeht. Das ist gut.

Änderungen bei regelmäßigen Rauchern? 

Es ist anzunehmen, dass sich die Mehrheit der Konstant-Raucher kaum von solchen Verpackungen beeindrucken lässt. Über die Gefahren wird seit Jahren aufgeklärt, zu den Positiv-Effekten des Nichtrauchens eher weniger oder beiläufig im Rahmen der per "Zeigefinger" dargestellten Negativwirkungen. Aber das sei einmal dahingestellt. Es gibt ein großes Manko bei den neuen Verpackungen. Wer hier und da selbst versucht, ob er einmal eine vom Zug und den Inhaltsstoffen her leichtere Zigarette probiert, hat nun ein Problem. Ja, anders als bei verpackten Lebensmitteln und Co. gibt es auf den vorliegenden Packungen gar keinen Hinweis mehr. Weg! Auf Kosten eines Allgemeinspruchs, dass jede Zigarette insgesamt so und so viele schädliche Inhaltsstoffe enthält. Was ist da wieder einmal gemacht worden? Was haben sich die Verantwortlichen der EU dabei gedacht? Einer zu krummen Banane sieht man ja an, dass sie stark gebogen ist und trotzdem schmeckt, einer Zigarette sieht man nun eben nicht an, wie hoch der Anteil relevanter Inhaltsstoffe ist – völlig unabhängig davon, ob das Rauchen insgesamt eher schädlich ist. Aber es geht um das persönliche Empfinden leichteren oder intensiveren Zugs. Ja, ein Raucher spürt diese Unterschiede!



Gute Regelung früher, Angabe wichtiger Schadstoffe. Dieser Hinweis scheint nun zu fehlen. (Foto: presseweller)

Leichter oder starker Zug?

Da ich Zigarettenwechsler bin, interessiert es mich, ob ein Glimmstängel acht oder nur sechs Milligramm (mg) Teer enthält, neun mg Kondensat oder nur sechs oder 0,5 mg Nikotin oder weniger. Wie man die neue Schachtel auch dreht: Man wird nicht fündig. Ohne diese Angaben kann man die wohl aufwändigeren Aufdrucke wohl kaum „gut gelungen“ nennen.

Es ist erfreulich, dass die Zahlen der Raucher oder zumindest der Tabakwarenkäufer in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, das war aber noch vor der „Bilderzeit“. Wenn diese neuen Verpackungsvorgaben etwas zusätzlich bewirken, ist es gut. Dennoch sollte kein Weg daran vorbeiführen, auch wieder die wichtigsten Schadstoffe in Prozentzahlen aufzuführen. Vielleicht fällt den Verbraucherschützern etwas ein: auf Lebensmittelverpackungen und Co. Inhaltsangaben, auf Zigarettenpackungen nicht? Merkwürdig, aber richtig? Schließlich werden sich auch längst nicht immer nachvollziehbare EU-Vorgaben ändern, revidieren oder zumindest verbessern lassen. (jw)

Dienstag, 3. Mai 2016

Mama, Mutti, Mutter und Muttertag: Danke!



So war es schon immer und wird es bleiben: Das Baby fühlt sich zuerst am wohlsten bei der Mutter. So will es die Natur. (Fotos/ Repros: (c) presseweller)


Von der Babyzeit an wissen Kinder die Fürsorge zu schätzen

Siegen. Mai 2015 (DiaPrw). Laut ruft das Kind aus dem Kinderzimmer „Maaa-maa“. Es will, dass seine Mutter sich nun um es kümmert. Die Mama oder Mutter nimmt eine besondere Rolle im Leben ein. Nicht nur bei den Menschen. Der klitzekleine Nachwuchs wird mit Milch aus der Mutterbrust versorgt. Daher rührt auch der Name „Mama“, im Lateinischen heißt „Mamma“ Brust oder Mutterbrust. Aber der Nachwuchs wird nicht nur versorgt, sondern auch behütet. Im Normalfall hält das Behüten und Umsorgen ein Leben lang an. „Wer noch eine Mutter hat, sollte sich stets freuen“, sagte der frühere Westerwaldgeschichten-Schriftsteller Ewald Weller (). Obwohl Muttersein jeden Tag Respekt verdient, gibt es einen besonderen Tag für die Mütter der Welt, den Muttertag.

Einst ähnlich der heutigen Form wohl aus Amerika über den großen Teich geschwappt, gibt es ihn bei uns seit den 1920er-Jahren und intensiver einige Jahr später, aber die besondere Verehrung der Mutter geht viel, viel weiter und in andere Kulturen zurück. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird dieser Tag am 2. Sonntag im Mai gefeiert, weltweit an den unterschiedlichsten Tagen. Obwohl im Rahmen der Kommerzialisierung Geschenke auf dem Plan stehen, kommt es darauf nicht an. Im Prinzip sollte es schlicht darum gehen, sich der wichtigen Mutterrolle zu besinnen: „Ja, Du warst für mich da!“. Warum? Weil es im Alltag oft verloren geht.


Bunt, die Natur erwacht, neues Leben: Das passt zum Muttertag.


Tröste mich
Von dem Wunder Natur gegeben, ist das Kind von Anfang an zuerst bei der Mutter. Dieser besondere Bezug setzt sich ein Leben lang fort, wenn auch in einer intakten Familie bald der Vater oder Papa ins Spiel kommt, ebenfalls wichtig. Wenn das Baby im Bettchen weint, wird es im Arm der Mutter – meist – wieder still sein, sich umsorgt und behütet fühlen. Das ist auch in den Kinderjahren so: Zuerst am Rockzipfel hängen. Trost und Wärme spüren. Das Schöne: Die Mutter ist meist auch in den späteren Jahren wie zur Schulzeit und beim Erwachsenwerden Ansprechpartner, wenn etwas nicht so läuft, wie man gedacht hat oder es Probleme gibt. Und immer wieder bis ins Alter: „Mama, da ist was schiefgelaufen. Was wird jetzt?“ Und die Mutter kommt mahnend und helfend zur Seite: „Das war aber nicht in Ordnung. Nun schauen wir mal, wie wir das wieder hinbekommen!“ Das ist diese Fürsorge und Unterstützung, die Mütter im Normalfall ein Leben lang bieten. Und natürlich sind seit der Kindheit in Familien auch die Väter eingebunden, wenn der Spross fragt: „Guck mal, Papa, ich könnte dieses Mountainbike kaufen. Was meinst Du?“
Trotz heute aller möglichen modernen Partnerschaften und Modellen des Zusammenlebens ist das die Sentenz: Mutter und Vater bis zum Großwerden und dann eigenen Vorstellungen des weiteren Lebenswegs um sich zu haben, das ist einfach nur schön.

Der Muttertag ist eine gute Gelegenheit, mal wieder darüber darüber nachzudenken, wie einen die Mutter die vielen Jahre des Lebens begleitet hat, auch wenn man nicht mehr zu Hause wohnte. Wie sie oft Ansprechpartnerin, Ratgeber und Tröster in nicht so einfachen Tagen war. Es bedarf keiner Geschenke. Ein Besuch, ein liebes Wort, ein Anruf. Das macht es aus. Und wenn Mama verstorben ist, kann man an diesem Tag besonders daran denken und vielleicht das Grab besuchen. Auch das gibt wieder Trost. (Jürgen Weller)

Ob Jahreszeiten oder unterschiedliche Themen von Auto bis Reisen: Auf den frei zugänglichen Seiten von http://www.presseweller.de finden Sie Magazine, Videos und Co. 

Montag, 11. April 2016

Nicht repräsentativ? Holland und EU


Alles Natur. .Ein großer Teil dieses wunderschönen Tales, die Schwarzach im Defereggental, gehört bereits zum Nationalpark Hohe Tauern. Natürliche Energiegewinnung wie "Wasser zu Strom" ist hier angesagt. (Foto: presseweller)

Wahlen in der EU teils mit geringer Beteiligung - Entscheidungen greifen bis auf die Lokalebene 


15. April 2016. (DiaPrw). Das Refenderum, die Volksbefragung, in den Niederlanden hat dazu geführt, dass allen Medienverkündigungen nach rund 62 Prozent der Wähler gegen das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine gestimmt haben. Anscheinend wollten die Wähler damit auch gleich – oder besonders? – ein Zeichen setzen gegen die EU-Bürokratie, die bis ins letzte Dorf Regeln vorgibt. Das ist aber hier nur Spekulation. Zur Volksbefragung und Ergebnis gab es einige kritische Stimmen. Bei allen Kritikern ist eines der Argumente, dass nur 32 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen sind. Und? Schauen Sie einmal auf allgemeine Zahlen zu Wahlen, dann wird klar, wie vorgeschoben solch eine Argumentation ist.

Kritische Stimmen zu Wahlen setzen oft dort ein, wo einem die Entscheidung selbst, ob persönlich, Partei oder Institution, nicht passt. In der Schweiz gibt es zu vielen möglichen Entscheidungen ein Volksvotum. Gut. In Deutschland wurde die Bevölkerung weder zu EU-Beitritt noch zu Euro befragt. Nicht gut bei so grundsätzlichen Dingen.
Die Regelungen in den deutschen (Bundes-) Ländern zu Volksbegehren sind unterschiedlich. Es gibt Mindestkriterien, was in Ordnung ist. Warum zum Beispiel ein Gemeinderat die "Zulässigkeit" verneinen kann, obwohl sich die Befragung im Endeffekt gerade eventuell gegen eine oder beabsichtigte Entscheidung der Mandatare stellen oder auch zu bestimmten Themen, Baulichkeiten usw. Stellung beziehen will, ist zu hinterfragen. Mein Demokratieverständnis ist direkter.

Holland-Referendum und andere
Rund 32 Prozent der Niederländer haben abgestimmt. Die zugänglichen Statistiken zeigen, dass in Holland bei der vorigen EU-Wahl gerade einmal 37 Prozent (%)der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben, in manchen Ländern rund 30 % und in vielen noch weit weniger. Wahl nicht gültig? In Deutschland haben wir Wahlen zu Bürgermeister- und Landratsämtern, teils mit geringer Beteiligungsquote. Umgerechnet auf die Wahlberechtigten könnte solch ein Bürgermeister oder Landrat eventuell mal gerade 18 Prozent der Stimmberechtigten im Votum auf sich vereinen. Der vertritt nun die Stadt oder den Kreis?! Das heißt, dass es so bei uns ohne Wenn und Aber rechtens ist! Andererseits ist es auch so, dass wir geringe Wahlbeteiligungen in anderen Ländern seltsamerweise als "zu gering" qualifizieren und kommentieren. Ansonsten wären aber andere verfassungsmäßige Regelungen erforderlich, einschließlich der Demokratie-Definition.

Europa, EU und GB-Votum
In Zeitungen/ Medien wird häufig zu Europa berichtet. Gemeint ist aber oft die EU. Die EU ist nicht Europa im Gesamtbild. Von 47 europäischen Staaten – teils mit europäischem Teil – repräsentiert die EU gerade einmal 28 Länder. Auf die Teilnehmerzahl des Euro-Raumes und diese Währung wollen wir hier nicht eingehen. Wie wir aus vielen Gesprächen mit Bürgern wissen, leidet diese EU doch auch daran, dass Vorgaben der EU-Kommission selbst teils bis ins letzte Dorf und in jeden Haushalt reichen. In Osttirol zum Beispiel ging und geht es noch um das Programm "Natura 2000", was gegebenenfalls Einschränkungen der Bewirtschaftbarkeit bringt und hinter dem Teile der Bevölkerung gar nicht stehen. 
Aber man muss nicht weit schauen. Der Blick ins eigene Haus genügt. Außer den inzwischen alten Bananen-Sachen waren auch Glühlampen für die EU ein Thema - Umstellung seinerzeit auf "Energiesparlampen" mit eventuell Quecksilbergehalt. Da gibt es jetzt aber besssere Lösungen. Aktuell sind es unter anderem die Energiesparlabel auf Heizungen und Co. Hoch lebe die Bürokratie - oder was? (Mehr dazu im nächsten Blog). Da hatten wir schon und haben wir noch den Energieausweis. Vielleicht gibt es inzwischen nachweisbare große Energieeinsparungen angesichts dieses Papierstücks?! Wir wissen es nicht. In manchen Gebäuden, zum Beispiel öffentlichen, wird er wohl ausgehangen. Man kann sich kaum vorstellen, dass viele Besucher dieser Gebäude sich den Aushang anschauen. Wozu auch?
Rund um die EU stehen viele Fragen rund um Demokratie und EU-Zuständigkeit an. Nach Holland sind jetzt die Augen auf Großbritannien und deren Bürgervotum gerichtet. Je nach Ausgang und egal wie wird sich die Frage stellen, wie wieder dezentraler entschieden werden kann: sinnvolle Gemeinschaftsprojekte einerseits, höchste eigenstaatliche Souverenität  andererseits.                   
Jürgen Weller

Samstag, 9. Januar 2016

Nur eine Bahn und Post: Wie's früher war

Fürs Telefon war damals noch das Fernmeldeamt zuständig


Siegen. Januar 2016 (DiaPrw). Die Zeit ist schnelllebig. Die Arbeitnehmer wissen ein Lied davon zu singen: immer mehr in kurzer Zeit und womöglich noch jederzeit erreichbar. Nach dem Telefon machten Handys und nun Smartphones die Runde: jederzeit bereit, nachschauen, antworten. Die Entstaatlichung von Betrieben hat bereits vor Jahrzehnten begonnen. Privatisierung schien und scheint noch immer das Zauberwort zu sein, vor allem auch in der EU, wie in Griechenland zu sehen. Es wurden und werden sogar Einnahme-Pretiosen an den Mann oder die Frau gebracht, kurz an Unternehmen, an Großunternehmen, oft an internationale „Player“. Ist das die weitere Zukunft? Da war es bei uns früher doch gemächlicher und einfacher als vor diesen häufig auf Kapitalgewinn getrimmten Hektikzeiten – und siehe da, die meisten hatten dennoch Arbeit und ihr Auskommen.

Früher war so vieles anders. Ob es besser oder schlechter war, muss jeder selbst für sich beurteilen. Wir zeigen nur auf, wie es in damaligen Zeiten war.


Der Briefträger war im Bezirk bekannt. Er kam immer zur etwa gleichen Zeit.  (Fotos, Grafiken, Repros (c) presseweller)


Es gab nur eine Post, und der bekannte Briefträger brachte – bis auf seinen Urlaub – jeden Werktag zu etwa gleicher Zeit die Post ins Haus. Man kannte sich und hielt auch schon einmal Schwätzchen. Und noch etwas weiter zurück, kam sogar noch der Geldbriefträger und brachte Bares wie die Rente ins Haus. Briefkästen gab es an jeder Ecke. Die Paketzustellung erledigte ebenfalls die Post.  
In den 1950er-Jahren kam erst so nach und nach Telefon - mit Wählscheibe - ins Haus. Dafür gab es eigene Leitungen, die auch dann noch ihren Dienst taten, wenn zu Hause der Strom ausgefallen war. Das alles, einschließlich Störungsdienst und Vermittlung, lag in den Händen des Fernamtes oder Fernmeldeamtes, wo mancher Arbeit fand. Alles völlig anders. 
Die Eisenbahn fuhr – es gab nur eine – nach unseren Erfahrungen relativ pünktlich. Wir kauften die Karten am Schalter – was immer noch geht - und mussten nicht erst einen Automaten „studieren“, um eine Fahrkarte zu bekommen. Der Mitarbeiter konnte einem gleich die besten Verbindungen sagen und auf einen Zettel schreiben oder später ausdrucken lassen. Am Bahnhof und besonders beim Umsteigen fragten wir einen Bahnmitarbeiter zu Gleis oder Abfahrtsort. Es gab noch viel Personal.


Reisen mit der Bahn. Ob nach "nirgendwo" oder an einen bestimmten Ort. Wir informierten uns am Bahnhof und kauften am Schalter unsere Karten.
  

Meist funktionierte es sogar mit Anschlusszügen. Zur Sicherheit war die Bahnpolizei überall präsent.
Der öffentliche Nahverkehr, vom Kreis oder der Stadt betrieben, war rege unterwegs. Wir lösten unsere Fahrkarten noch beim Schaffner. Für etwas weitere Strecken wie von Siegen ins Sauerland oder in den Westerwald unterhielten zum Teil Post und Bahn eigene Busse.
Wasser und Abwasser erhalten wir zurzeit noch von einem stadtnahen Versorger, einem so genannten Eigenbetrieb der Stadt. EU-seits wird ebenfalls an einer Privatisierung gearbeitet. Da klingeln, wie bei vielen anderen dieser Themen, die Ohren. Schließlich sind die Gemeinden für solche Leistungen – teils auch über Zweckverbände organisiert – da. Es geht unter anderem um Daseinsvor- und -fürsorge. Trinkwasser und Abwasser sollten keine Gewinnquellen für Unternehmen sein!

Schule, Lehre und Banken
Schulmäßig hatten wir es früher zuerst mit der Volksschule zu tun, in der die Einschulung erfolgte. Dort konnte man dann bis zum 8. Schuljahr bleiben. Wir kannten die Lehrerinnen und Lehrer, auch wenn sie – neben dem Klassenlehrer – in der Woche nur wenige Stunden in speziellen Fächern gaben. Am Ende stand der Volksschulabschluss. Lesen, Schreiben, Schönschrift, Rechtschreibung, Rechnen, Raumlehre, Erdkunde, Religion, Geschichte und mehr: gutes Basiswissen. So gut, dass es für die meisten nicht nur mit der Lehre klappte, sondern so mancher auch im Betrieb den Aufstieg, teils bis in leitende Stellungen, schaffte. Gar nicht selten blieben Mitarbeiter von der Lehre an Jahrzehnte oder bis zum Rentenbeginn bei einem Unternehmen! Auf den Zeugnissen standen auch noch Betragen, häuslicher Fleiß und Beteiligung am Unterricht. Diese so genannten Kopfnoten waren später mal ganz weg, nach allem Hickhack tauchten sie teilweise auch mal wieder auf.


Früher und ganz früher gehörten "Kopfnoten" stets dazu.


Je nach Wunsch und Leistungen standen schulisch aber nach 4. oder 5. Klasse auch Realschule und Gymnasium zur Verfügung. Beide Schulformen gibt es neben inzwischen vielen anderen auch heute noch. Für diejenigen, deren Kinder längst dem Schulalter entwachsen sind, ist es schwierig, da noch den Überblick zu haben. Das gilt auch für Lernexperimente der vergangenen Jahrzehnte, von der Mengenlehre über Varianten des Schreibenlernes bis zur „neuen deutschen Rechtschreibung“. Wie noch immer gab es auch früher für „Spätzünder“ die Möglichkeit, über den „2. Bildungsweg“ zum Beispiel das Abitur zu machen.
Irgendwann wurde Lohn oder Gehalt nicht mehr bar ausgezahlt. Man benötigte ein Girokonto bei Bank oder Sparkasse. Manche hatten auch schon eines oder zumindest ein Sparbuch. Zu Hause benötigtes Geld holte man am Bankschalter ab – nicht am Automaten, was aber zweifellos auch seine praktischen Seiten hat. Unabhängig davon waren Geldzahlungen an andere auch zu damals noch erschwinglichen Gebühren über den Postzahlungsdienst möglich. Außerdem konnte man ein Postscheckkonto haben und darüber den Zahlungsverkehr abwickeln. Diese Postsache mündete dann irgendwann in Privatisierung.

Nur einige wenige Facetten vergangener Jahrzehnte der vielfältigen Veränderungen des Lebens, die meist auf politischen Entscheidungen beruhen. Aber so wird es wohl von Generation zu Generation weitergehen. (jw)


Anmerkung: Natürlich kann man die Zeit und Veränderungen nicht anhalten. Es gibt technische Fortschritte, die teils auch das tägliche Leben vereinfacht haben, und über ein, zwei Generationen sich stetig ändernde Ansichten. Zumindest aber kann man das eine und andere vergleichen und sich fragen, ob dies oder das damals besser war oder heute besser ist. Die nächsten Generationen werden ebenso wieder auf die Zeit früher, vielleicht von 1990 bis 2020, zurückblicken und die vielfachen Veränderungen bewerten.  

In Magazinen und Blogs greift Jürgen Weller über www.presseweller.de immer wieder auf Themen der 1950er- bis 1970er-Jahre zurück, um ein Stück Erinnerung festzuhalten.