Vom Führerschein bis zur Rente: alles kompliziert
Januar 2013. (Dialog). Den normalen PKW-Führerschein machen und auch Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht fahren? Nein, durch EU-Führerschein schon längst eingeschränkt. Einen Rentenantrag stellen? Okay, aber weit über 20 Seiten ausfüllen. Jeder bekommt es täglich mit: Statt weniger Bürokratie gibt es ständig neue Hürden. Bürokratie ist schon längst überbordend, und geändert, also verbessert, hat sich so gut wie nichts.
In Sachen Bürokratie rührt so manches aus der
Zentralinstitution EU. Das beginnt beim Energieausweis, den man, wofür auch
immer, in bestimmten Fällen, für Gebäude erstellen lassen muss. Zum Teil muss
er in öffentlichen Gebäuden sogar aushängen. Liest das jemand? Aber danach
fragt Bürokratie nicht.
Hatten die Bundesbürger es mit den alten Führerscheinen nach
Nummern wie Klasse I und weiter noch leicht, gibt es inzwischen ein Wirrwar an
Klassen. Das war aber vielen schon klar, als es vor Jahren hieß, es kämen
EU-Führerscheine. EU und Bürokratie: ein Fall für sich. Eine Beschränkung auf
wichtige Aufgaben und damit eine radikale Verkleinerung der teuren
Behördenapparate könnte ein Anfang sein. Mit den zig Führerscheinklassen, ob
zur Fahrberechtigung von Fahrzeugen mit oder ohne Anhänger oder bis zu 3,5 oder
7,5 Tonnen, gab und gibt es viel Verunsicherung. Gerade auch Feuerwehren haben
ihre Probleme damit. Das alte deutsche System war bewährt. Warum hat man es
nicht gelassen oder übernommen? Nun
kommen auch noch Fristen. Bestandsgarantien für alte „Lappen“ laufen spätestens
in den 2030er-Jahren aus. Hieß es nicht erst, es gäbe diesbezüglich keine
Änderungen? Statt nach 15 Jahren ein Bild auszutauschen, muss es nun neu alle
15 Jahre ein neuer Führerschein sein – gegen Verwaltungsgebühr.
Aber auch in Deutschland liegt vieles im Argen. Statt der
Fernseh- und Rundfunkgebühr gibt es nun die „Zwangs“-Steuer, weil jeder
Haushalt, ob er ein Gerät hat oder nicht, zahlen muss. Bei Firmen kann das
einiges mehr ausmachen. Das öffentlich-rechtliche Rundfunk/TV-Wesen, das sich
im Fernsehbereich unrichtigerweise mit „Free-TV“ bezeichnet, hat unbestritten
seine guten Seiten. Andererseits zahlen auch alle mit, wenn Showgrößen
abgeworben und ihnen dicke Honorare gezahlt und riesige Sportdeals gemacht
werden. Im Rundfunk beschränkt man sich schon lange nicht auf ein oder zwei
Programme, es müssen teils gleich fünf sein. Gehälter und Altersversorgung
sowie allgemeine Honorare sollen hier einmal außen vor bleiben.
Formulare ohne Ende
Das überbordende Formularwesen kennt man nicht nur von den Steuererklärungen.
Es holt einen spätestens beim Rentenantrag wieder ein, selbst, wenn vorher
bereits ein so genanntes Kontenklärungsverfahren durchgeführt wurde. Nicht nur
der Antrag selbst: Es müssen auch noch alle möglichen Zusatzformulare
ausgefüllt werden. Und das zu Daten, die der Renten- und der jeweiligen
Krankenkasse anhand der Versicherungsnummern ohnehin vorliegen. So kommt der
Rentenantragssteller locker auf weit über 20 Seiten, die es auszufüllen gilt.
Genügen würden wahrscheinlich zwei Seiten: Gibt es etwas, was in Ihrem
Lebenslauf renten- oder krankenversicherungsrelevant, nicht berücksichtigt
wurde? Bitte Art und Zeit angeben. Und: Auf welches Konto soll die Rente
überwiesen werden? Bitte angeben. Okay, das ist etwas vereinfacht dargestellt.
Aber so ähnlich könnte es sein. Es würden viel Papier und Arbeit gespart.
Aber mit der Bürokratie ist man nun einmal nahezu ein Leben
lang konfrontiert. Wie heißt es immer: „Von der Wiege bis zur Bahre:
Formulare“. Weniger könnte mehr, gleich – viel –
besser, sein. (jw)
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