Dienstag, 2. September 2014

Was für eine "Kriegswelt"

Beschämend nach den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts

Waffen gegeneinander statt Gespräche miteinander


September 2014. Siegen (Dialog/jw). Die Fernsehnachrichten sowie die Zeitungstitel- und -politikseiten beschäftigen sich bereits viele Monate mit den Themen "kriegerische Auseinandersetzungen, Krieg und Unruhen". Und das vom nahen Osten über Osteuropa bis zu Afrika und Asien. Das alles passiert, mal unabhängig davon, dass manche Konflikte bereits länger anhalten, in dem Jahr, in dem man in vielen Ländern an den Beginn des 1. Welkriegs erinnert. Wohl der erste Krieg, der mit schon moderneren und vernichtenden Waffen geführt wurde, Abermillionen Menschen das Leben gekostet hat und in den sich Staat um Staat verwickeln ließen - ein weltweiter Flächenbrand.

Kriege und Unruhen, wohin man schaut. Da geht es  um inner-nationale Fragen zu Eigenständigkeit und Autonomie, zu Grenzverletzungen und Anerkennung einer eigenen Staatsgründung, um Gebietsansprüche, extrimistische Ansichten zu Religionszugehörigkeiten, um wirtschaftliche Macht,  Bodenschätze, Ressourcen und mehr. Betroffen sind ja nicht nur zwei betroffene Lager, sondern  ganze Bündnisse und politische Interessenlagen.

Was denn gelernt?

Wenn wir nun an den 1. Weltkrieg 1914 bis 1918 denken, war der schlimm genug, aber es folgte 1939 bis 1945 der 2. Weltkrieg, der noch weitaus schlimmere Ausmaße hatte. Dann kommt in Reden, Kommentaren, Beiträgen häufig der Satz auf "Wir haben aus diesen Kriegen gelernt. Nie wieder Krieg!" Wo denn, wie denn? Sicher,Westeuropa hat nun glücklicherweise eine lange Friedenszeit, was auch darauf zurückzuführen ist, dass man sich gegenseitig verständigt hat und Verständnis für die Unterschiede  der jeweiligen Völker und Staatswesen hatte. Eine nicht unwichtige Rolle wird ebenfalls die wirtschaftliche Prosperität gehabt haben. Aber darüber hinaus? Nennen wir nur einmal Vietnam, Jugoslawien, Irak, Afghanistan - nun aber "brennt" es noch in vielen Ländern mehr.
Es "sprechen" aufeinander gerichtete Waffen statt Menschen miteinander. Machtbestrebungen dominieren. Durchaus, auch wenn es hier kein Prä für diese oder jene Politart geben soll, muss ich sagen, dass es in der deutschen Politik eine gewisse Zurückhaltung gibt und man auch in solchen Krisen eher auf gemeinsames Reden setzt, die Welt der Diplomatie. Minister Steinmeier und Kanzlerin Merkel scheinen hier ein gutes Gespann zu sein. Das alles ist nicht einfach, zumal man es zum Teil auch mit Fanatikern zu tun hat.
Mit den weltweiten Konflikten ist die derzeitige Situation angesichts der großen zwei Weltkriege beschämend. Vielleicht hat man ja hier und da ein bisschen gelernt - aber alle Zeiten sind wieder anders. Es geht um Territorialansprüche, um Öl und andere wichtige Ressourcen, mehr und mehr um seltene Erden und Wasser, um Kapitalinteressen, um Macht- und Vormachtansprüche, um die Selbstbestimmung der Völker. Es ist aber auch klar: Selbst bei einem versuchten Angriff kann man noch verhandeln, ansonsten muss man sich aber, wie im eigenen Leben, irgendwie wehren!

Zu wünschen ist, dass jetzt und zukünftig statt mit Waffen mehr mit Reden und Ausgleich sowie der Berücksichtigung berechtigter Interessen  erreicht werden kann. Wie man zurzeit sieht, ist das aber lediglich eine Hoffnung. Zu hoffen wäre es für alle Menschen in allen Ländern, aber auch für unsere Söhne, Enkel, Brüder und Väter, dass sie nicht einmal in irgendeinen Krieg ziehen müssen, und für die Töchter, Enkelinnen und Mütter - und generell alle -, dass sie nicht damit und mit Gewalt für eigenes Wohl und Leben konfrontiert werden. Das hatten wir schon in zwei Weltkriegen und jetzt an vielen Stellen der Welt.
Wenn es auch nicht so sehr realistisch klingt: Hoffnung darf und muss sein, um etwas Besseres zu erreichen, wenn sich wohl auch vieles Drumherum trotz der Lehren der Vergangenheit nur wenig ändern wird.

Auf der Seite http://www.presseweller.de ist ein kurzer Bericht zur Gebirgsfront in den südlichen Kalkalpen an den Grenzen zu Italien - Karnische Alpen und Soca-Tal (Isonzo) aufrufbar, und zwar mit Hinweis auf die Weltkriegs-Museen in Kötschach-Mauthen (Kärnten) und Kobarid (Slowenien).